BEIJING | SHANGHAI
LOST SPACES
Keine Situation erscheint so wie sie ist, für immer gedacht. Durch den Fortschritt und das damit verbundene schnelle Wachstum der Städte sind die überlieferten Wertvorstellungen entbehrlich geworden. In diesem Zusammenhang taucht ein neues Phänomen auf: Das Verschwinden – von ganzen Stadtlandschaften. Über diesen Moment des Verschwindens stellt sich für mich die Frage, wie sich die Stadt als gesellschaftlicher Raum in Zukunft weiter entwickeln wird, denn das was sich im ersten Anschein als bedrohlich darstellt bedeutet natürlich auch eine Chance: Verschwinden bedeutet immer auch Öffnung für Neues, Raum für ein anderes Denken, Unvorhergesehenes und Veränderung.
SHANGHAI
2005
Schaut man hinter die Kulisse der überall gegenwärtigen Hochglanzarchitektur finden sich vereinzelt ein paar urbane Viertel wie das OCT - Overseas Chinese Town aus den Anfängen der Stadt. Neue Wolkenkratzer nehmen die Sicht in die einfachen Mietskasernen. Eine Mischung aus schnell wachsenden Hochhausbauten und einfachen Bauten aus den Entstehungsjahren der jungen und schnell wachsenden Stadt im Süden Chinas. Die Balkone sind fast überall vergittert, so entsteht zusätzlicher Raum für vielfältige Nutzungen. Verborgen hinter glänzenden Großstadtfassaden und architektonischen Visionen der Zukunft wird das urbane Leben vergangener und gegenwärtiger Zeit sichtbar.
LIVING HUTONG
2001
In der Andeutung von Verborgenen im Labyrinth von Lichtern, Treppen und Fassaden, Nähe und Distanz bewahren sich diese Szenen einen Spielraum scheinbar ereignislose Schauplätze zur Bühne unvorhergesehener virtueller Geschehnisse zu verwandeln.